"Wir leben in einer Gewissensklassengesellschaft." Mit diesem Satz bringt Lisa Nerz es wieder mal auf den Punkt. Mit Allesfresser ist Christine Lehmann ein wirklich großer Wurf gelungen. Es ist wieder ein echter Lisa Nerz-Krimi, und wenn man die ersten 60 Seiten durchgehalten hat, taucht sie wieder auf, die Lisa, die ihre Fans so lang vermissen mussten: mutig, frech, intuitiv, beharrlich, schräg mit dem Röntgenblick für ideologische Nebel, gleich welcher Art und Herkunft.
Das macht zwar einen tollen Krimi aus, aber noch nicht das Besondere dieses Romans, der die zentralen Probleme und Widersprüche der Gegenwart exemplarisch am Beispiel des extremen Tierschutzes auf den Punkt bringt.